Lenovo IdeaPad 710S-13ISK (Core i7) Subnotebook im Test - Notebookcheck.com Tests

2023-02-16 16:09:08 By : Mr. Russell zheng

Beim neuen Lenovo IdeaPad 710S-13ISK handelt es um einen leichten, flachen und kompakten 13-Zöller, der zu unserem Erstaunen in bisher zwei im deutschsprachigen Raum erhältlichen Varianten unter exakt derselben Modellbezeichnung firmiert und vor allem als hochmobiles Office-Arbeitsgerät prädestiniert ist. Im nur knapp 1,2 kg leichten Gehäuse residiert bei der getesteten, ab 1.099 Euro erhältlichen Variante mit der internen Bezeichnung 80SW003LGE der sparsame Hyperthreading-Dualcore Intel Core i7-6560U mit integrierter Grafik Intel Iris 540, dem 8 GB RAM beigeordnet sind. Als Massenspeicher dient eine SSD mit 256 GB. Auch beim Bildschirm hat Lenovo nicht gespart und setzt auf ein IPS-Panel in Full-HD-Auflösung.

Die günstigere Variante 80SW003MGE war zum Testzeitpunkt schon ab 849 Euro zu haben und unterscheidet sich vom gehobeneren Modell nur durch den auf 4 GB halbierten Arbeitsspeicher sowie den etwas schwächeren Prozessor i5-6200U.

Bei der Suche nach Vergleichsgeräten für diesen Test haben wir uns hauptsächlich an Format, Preis, Motorisierung und Popularität orientiert. Hier sind die Kandidaten:

Noch kurz zur Verfügbarkeit: Zum Testzeitpunkt waren die beiden Modelle nur direkt bei Lenovo sowie bei Campuspoint, von denen die genannten Preise stammen, gelistet. Campuspoint räumt für bestimmte Personengruppen wie Studenten oder Dozenten Rabatte ein.

Laut Hersteller bestehen der Deckel aus Aluminium und Magnesium und die "Unterseite" nur aus Aluminium. Das tut der Stabilität gut, denn verwinden lässt sich die dünne und leichte Base auch mit etwas Kraftaufwand kaum und bleibt dabei fast völlig stumm. Fingerabdrücke sind auf den silbermatten, edel schimmernden Oberflächen nicht zu sehen. Vom Design her lehnt Lenovo sich wohl an die schicken und schlichten MacBooks Air an, verzichtet aber auf ein aufwändiges Unibody-Gehäuse.

Gleichwohl hat dem Tester das repräsentative 710S so gut gefallen, dass er bei allen entsprechenden Wertungskategorien die volle Punktzahl vergeben hat, was sehr selten vorkommt. Abgerundet wird der hervorragende Eindruck durch eine nahezu perfekte Verarbeitungsqualität mit gleichmäßigen Spaltmaßen und ohne überstehende Kanten. Bei hochmobilen Notebooks sollten die Scharniere längeres Nachwippen bei ruckartigen Bewegungen, wie sie etwa im Zug oder Auto auftreten können, verhindern. Das hat Lenovo zwar gut hinbekommen, im Gegenzug lässt sich der dünne, dafür aber erstaunlich druckresistente Deckel aber nur mit Gegenhalten öffnen.

Aufgrund der sehr flachen Bauweise muss man sich mit dem absoluten Minimum an Anschlüssen begnügen: So stehen USB 3.0 nur zweimal und HDMI nur in der Mini-Variante zur Verfügung. Dass kein Adapter auf Standard-HDMI beiliegt, ist leider eine traurige Selbstverständlichkeit; andererseits kosten die Dinger auch so gut wie nichts und sind flächendeckend einfach zu bekommen. Wer große Datenmengen bewegen will, dürfte sich am Fehlen eines Ethernet-Ports stören. Anketten kann man das Notebook mangels Kensington Lock nicht — das ist wirklich selten.

Da sich die Wanne nach vorne hin verjüngt, konnten die sehr wenigen Ports alle ergonomisch günstig an den hinteren Seiten untergebracht werden. Wer bei den Anschlüssen mehr Vielfalt und Steckplätze benötigt, ist im Testfeld am besten mit dem Dell XPS 13 bedient, das neben dem DisplayPort sogar einen universellen Thunderbolt-Anschluss mitbringt.

Drahtlos findet das 710S über das nicht mehr ganz neue, dafür aber bewährte WLAN-Modul Intel Dual Band Wireless-AC 3165 Anschluss. Dass es sich neben dem 2,4-GHz-Band auch auf das nach wie vor erheblich weniger strapazierte 5-GHz-Band versteht, verrät schon der Name. Im Gegensatz zum neueren und weit verbreiteten Intel Dual Band Wireless-AC 8260 muss es aber mit einer Antenne auskommen (MIMO 1x1), sodass die theoretisch erreichbare maximale Bruttodatenrate bei Nutzung des ac-Standards (5 GHz) bei 433 MBit/s liegt. Zudem wird hardwareseitig Bluetooth bis zu Version 4.2 unterstützt. Mit dem Router Linksys EA8500 haben wir auf kurze Distanz ausbaufähige Übertragungsgeschwindigkeiten beim Senden und Empfangen von 296 bzw. 224 MBit/s gemessen.

Abgesehen von den üblichen Einrichtungs- und Garantiehinweisen sowie dem unverzichtbaren Netzteil liegt kein weiteres Zubehör im Karton. Auch auf Recovery-Medien wurde zugunsten einer Recovery-Partition verzichtet, die deshalb besser unberührt bleiben sollte.

Die schlechte Nachricht: Ohne Schraubendreher kann nicht einmal der Akku getauscht werden. Die gute Nachricht: Es gibt eine augenscheinlich einfach zu entfernende Bodenplatte, die mit neun Schrauben gesichert ist.

Lenovo gewährt eine 24-monatige Bring-in-Herstellergarantie, auf den Akku aber nur zwölf Monate. Die Garantie kann kostenpflichtig erweitert werden. Einzelheiten dazu findet man hier und hier. Daneben gilt natürlich die gesetzliche Händlergewährleistung von zwei Jahren mit Beweislastumkehr nach sechs Monaten.

Die schwarze Tastatur ist leicht versenkt und verfügt über große, flache, mit ausreichend Abstand versehene und einwandfrei beschriftete Tasten mit flachem Hub. Als knackig würden wir den Druckpunkt nicht bezeichnen, gut spürbar ist er aber. Als etwas zu stark abgefedert empfindet der Autor den Anschlag, aber das ist Geschmackssache und beugt vorzeitigem Ermüden vor. Das Layout verschont den Nutzer vor größeren Überraschungen, allerdings hat der Platz nicht gereicht, um etwa die Strg-Taste wie üblich zu vergrößern oder der Return-Taste ihr übliches Format zu lassen. Rechts oben befindet sich der Power Button, dem offenbar die Einfügen-Taste weichen musste, die jetzt als zweite Belegung auf die Druck-Taste verlegt wurde. Pos 1 und Ende sind als Zweitbelegungen auf die ungewöhnlich großen Cursor-Tasten gewandert.

Qualitativ gibt es an dem Keyboard nichts auszusetzen. Es lässt sich auch in der Mitte nicht eindrücken. Gelungen ist auch die gleichmäßige, zweistufige Beleuchtung, die den Kontrast bei gutem Umgebungslicht nicht wie bei einigen silbernen Keyboards mit weißer bzw. transparenter Beschriftung einschränkt. Leider sind ausgerechnet Space und Return die beiden einzigen Keys mit nennenswertem Anschlaggeräusch, was die Nutzung in lärmsensiblen Umgebungen einschränkt.

Eine wirklich tolle Bewertung des großen und sauber eingepassten Clickpads ohne physisch abgesetzte Tasten verhindern dessen mittelmäßige Gleiteigenschaften. Schon bei leicht feuchten Fingern geraten diese auf der leicht angerauten Fläche ins Stottern, und das leider nicht nur bei Aufwärtsbewegungen. An Präzision und Ansprechverhalten war nichts auszusetzen, Drag & Drop gelang stets sicher. Gut haben uns die eher stramm abgestimmten, mit sehr gutem Feedback versehenen Ersatz-Maustasten gefallen.  Im umfangreichen Treibermenü lassen sich Gesten mit bis zu vier Fingern und die Handflächenverfolgung detailliert konfigurieren.

Lenovo verbaut ein mattes, blickwinkelstabiles IPS-Panel in Full-HD-Auflösung. Bei 13,3 Zoll Bildschirmdiagonale ergibt sich eine für Notebooks sehr hohe Pixeldichte von 166 ppi. Zum Vergleich: Das menschliche Auge (100 % Sehkraft) kann aus einer Entfernung von 45 cm 188 ppi auflösen, bei 50 cm sind es noch 170 ppi. Die Bildschärfe bleibt ohne Fehl und Tadel. Subjektiv wusste das Display den Tester mit kräftigen, aber nicht zu bunten Farben für sich einzunehmen.

Auch von den Messwerten her kann der Screen punkten: Die sehr hohe Maximalhelligkeit von 326 cd/m² (Durchschnitt) liegt ein Stück weit über dem Subnotebook-Durchschnitt der letzten zehn Monate, wird von zweien der Konkurrenten im Test aber sogar noch um bis zu 10 % übertroffen. Bei einer gemessenen Ausleuchtung von 87 % gibt es nichts zu meckern, dem bloßen Auge präsentiert sich bei einem völlig schwarzen Bild eine weitestgehend homogene, wenn auch nicht besonders satt wirkende Fläche. Nur im oberen linken Bereich sind bei unserem Test-Sample leichte Ansätze von Screen Bleeding zu beobachten, die in der Praxis aber nicht auffallen.

Ein Schwarzwert von 0,36 cd/m² geht mehr als in Ordnung, bestätigt sich subjektiv aber nicht ganz, wie wir oben schon angedeutet haben. Zusammen mit der ausgezeichneten Helligkeit reicht das für ein sehr gutes, wenn auch nicht überragendes Kontrastverhältnis von 956:1. Kontrastkönig im Testfeld ist der Screen des Dell XPS 13 9350, der seine leicht unterlegene Leuchtkraft duch einen äußerst niedrigen Schwarzwert von 0,2 cd/m2 mehr als ausgleichen kann und so auf bombastische 1.486:1 kommt.

Abschließend widmen wir uns der Farddarstellung. DeltaE-Werte von 6 (ColorChecker) bzw. 5 (Graustufen) im Auslieferungszustand sind für ein IPS-Panel allenfalls mittelmäßig. Der auf dem Grayscale Screenshot unten zu sehende minimale Farbstich kann eventuell durch Verwendung des im Kasten verlinkten Profils gemindert werden, fällt aber in der Praxis auch so schon kaum auf. In Sachen Farbtreue machen es alle Konkurrenten im Test bis auf das bei den Graustufen massiv patzende Asus Zenbook UX305UA-FC040T ein Stück besser, verfehlen aber ebenfalls Idealwerte von unter DeltaE 3.

Wer gerne auf Hobbyniveau Bilder bearbeitet, wird gerne hören, dass zumindest der kleine Quasi-Standard-Farbraum sRGB zu fast 100 % dargestellt werden kann, was einer Abdeckung des viel größeren und nur im Profibereich relevanten AdobeRGB-Farbraums von immerhin 62 % entspricht. Damit kann das Testgerät den ersten Platz einheimsen, groß ist der Vorsprung auf die Konkurrenten aber nicht.

Sonnige Tage stellen natürlich auch an ein Notebook mit sehr hellem und mattem Bildschirm - wie bei unserem Testgerät der Fall - hohe Ansprüche. Auf dem linken Bild ist ein Worst-Case-Szenario zu sehen: Hier ist der Screen direkt auf die Sonne gerichtet. Rechts haben wir uns ein schattiges Plätzchen mit Hauseingang im Rücken gesucht, was quasi der optimalen Position entspricht. Generell sollte es auch an hellen Tagen immer möglich sein, eine gute Position zum Arbeiten zu finden.

Das Display flackert mit 220 Hz (höchstwahrscheinlich durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 50 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen.

Die Frequenz von 220 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen.

Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 19356 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz.

Auch für IPS-Verhältnisse haben wie es hier mit einem besonders blickwinkelstabilen Panel zu tun. Die üblichen Helligkeits- und Kontrastverluste treten aus allen Richtungen erst bei vergleichsweise kleinen Einblickwinkeln zutage und fallen dann geringer aus als bei den meisten Konkurrenten in dieser Displayklasse. Viel besser kann es nicht mehr werden.

Der im Testgerät verbaute i7-6560U (2x 2,2-3,2 GHz) ist insgesamt vielleicht 15 % schneller als der alternativ angebotene i5-6200U (2x 2,3-2,8 GHz). Auf die gefühlte System-Performance wirkt sich das aber nicht aus, und im Office-Bereich übliche Software, die spürbar von den höheren Takten profitieren würde, gibt es selten. Wer häufig mit potenziell leistungshungrigen Programmen wie Adobe Photoshop arbeitet, könnte dem i7 einen kleinen Vorteil abgewinnen, ist dann aber eher auf die 8 GB RAM angewiesen, von denen in der günstigeren Variante des 710S-13ISK die Hälfte fehlt.

Erst im September letzten Jahres wurde die Skylake CPU Intel Core i7-6560U vorgestellt. Es handelt sich um einen sparsamen Dualcore mit Hyperthreading, der sich dank seiner TDP von nur 15 Watt auch für kompakte, flache Notebooks wie unser Testgerät eignet. Einzelne Threads können einen der Kerne kurzzeitig auf bis zu 3,2 GHz treiben, werden beide Cores ausgelastet, ist bei 3,1 GHz Schluss, während der Basistakt bei 2,2 GHz angesetzt wurde. Gegenüber den Vorgängergenerationen wurde weiter an der Energieeffizienz gefeilt, auf nennenswerte Temposteigerungen hat Intel verzichtet. Eine Neuerung ist der Speicher-Controller, der nun auch mit DDR4-RAM umgehen kann.

Lässt man den Cinebench R15 (Multicore) in Schleife laufen, erzeugt man eine hohe, aber noch realistische CPU-Auslastung. In diesem Szenario konnte das Lenovo die spezifizierten 3,1 GHz nur einen Durchgang lang halten und pendelte sich dann mit leichten Schwankungen bei 2,7 GHz ein. Somit muss die Turbo-Ausnutzung als suboptimal bezeichnet werden. Gleichwohl fallen die Scores (ein Durchgang) erwartungsgemäß aus. Auch der Vergleich mit den identisch oder ähnlich motorisierten Vergleichsnotebooks bleibt unauffällig. Ohne Steckdose in der Nähe verringern sich die Ergebnisse nicht.

Wer es oft mit stark parallelisierter Software zu tun hat oder neuere 3D-Games zocken möchte, sollte sich nach einem Notebook mit echtem Quadcore bzw. dedizierter Grafikkarte umsehen. In den Bereichen, für die unser Testgerät entworfen wurde, steht mehr als ausreichend Leistung zur Verfügung, was sich selbst bei ausuferndem Multitasking mit diversen Chrome Tabs in kaum gebremster, flüssig-rasanter Bedienung äußert. Zu verdanken ist der frustfreie Betrieb wie so oft weniger der CPU, sondern vor allem der SSD, die Programm- und OS-Starts gegenüber herkömmlichen Festplatten massiv beschleunigt.

Schaut man sich alle in den letzten 10 Monaten getesteten Subnotebooks mit SSD an, landet das 710S im PCMark 8 auf dem zweiten Platz. Von ganz unten in der Liste winkt hingegen unser Dell XPS 13, das trotz der gleichen CPU/GPU und noch rasanterer SSD bis zu 27 % hinter das Lenovo zurückfällt. Die Schwäche des XPS 13 ist mit im Vergleich zu schlechter Turbo-Ausnutzung zu erklären.

Dank rasanter Anbindung über PCI-Express (NVMe) kriegen wir es bei der verbauten Samsung SSD mit 256 GB mit stellaren Messwerten zu tun, die es uns erlauben, diesen Absatz kurz zu halten: In jeder einzelnen Disziplin bietet diese SSD Spitzenleistungen, die keine Wünsche unerfüllt lassen sollte. Neben den gigantischen sequenziellen Transferraten sieht man das auch an der ausgezeichneten 4K-Leseleistung von rund 40 MB/s, die wir bisher nicht sehr oft angetroffen haben. Besonders beim weniger wichtigen Schreiben kann die SSD im Dell die im 710S aber teilweise sogar noch deutlich übertrumpfen. 

Zum Gamer wird das Ideapad 710S dadurch zwar nicht, die in die CPU integrierte GPU Intel Iris 540, die sich den Hauptspeicher mit der CPU teilen muss, hebt sich von der 3D-Leistung her aber deutlich von den in anderen Intel Prozessoren integrierten HD-Grafiken wie etwa der Intel HD 520 im Core i5-6200U ab. Die Mehrleistung geht hauptsächlich auf das Konto des erstmals integrierten eDRAM-Cache von 64 MB. Nähere Infos und zahlreiche Benchmarks zur GPU findet man in unserer FAQ-Sektion.

Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir das Dell Latitude E7470, dessen Intel HD 520 durchschnittlich performt, mit in das Diagramm aufgenommen und konzentrieren uns auf den 3DMark 11. Von den drei Notebooks mit Iris 540, die wir bisher getestet haben, landet das Testgerät mit 16 % Rückstand auf das Microsoft Surface Pro 4 (i7-6650U) auf dem dritten Platz. Es ist 42 % schneller als das Latitude, sodass man der Iris-540-Grafik grob eine um 50 % höhere 3D-Performance bescheinigen kann als einer HD 520. Wie man den Spiele-Benchmarks unten ansieht, kann in Ausnahmefällen sogar eine dedizierte Nvidia GeForce 940M überholt werden.

Eigentlich spricht die Tabelle für sich: Im Vergleichsdiagramm repräsentiert das Surface Pro 4 das schnellste Gerät mit Iris 540, das Acer Aspire V3 verfügt über eine durchschnittlich fixe 940M und das Asus Asuspro über die langsamste gemessene Intel HD 520 (Dell: siehe oben). Aktuelle Grafikmonster wie Rise of the Tombraider laufen nicht einmal in Minimaleinstellungen ganz flüssig, das immer noch schicke Bioshock Infinite von 2013 hingegen sogar in mittleren bis hohen Presets.

In unseren drei Idle-Betriebszuständen bleibt der Lüfter stumm. Somit ist in den meisten Anwendungsfällen mit einem lautlosen Betrieb zu rechnen. Erhöhten wir die Last durch gleichzeitige Zuschaltung der CPU- und GPU-Stresstests Prime95 und FurMark, drehte der Lüfter mit nur sehr kurzer Verzögerung (schlechte passive Kühlung) sehr schnell, aber gefühlt stufenlos auf die höchste Stufe hoch und war dann auch aus mehreren Metern Entfernung hörbar.

Hinter dem sanften, wenn auch etwas hochfrequenten Rauschen ist leider eine Art Sirren oder auch Brummen zu hören, das leichtes (!) Nervpotenzial besitzt, weil es nicht immer ganz gleichmäßig ausfällt. Hier mussten wie eine geringe Abwertung vornehmen.

Unter maximaler Dauerlast, die in der Praxis gerade bei Office-Geräten fast nie auftritt, erreicht die Unterseite höchstens 37,5 °C, was einer Verwendung auf dem Schoß nicht im Wege steht. Oben werden es maximal 42 °C, aber nicht im wichtigen Bereich der Handballenablage, der über 29 °C nie hinauskommt. Im Idle-Betrieb sind die Oberflächentemperaturen gar kein Thema.

Bemerkenswert: Unser o. g. Stresstest-Szenario drückt die Prozessortakte auf extrem niedrige 700-800 MHz. Derartig massives Throttling haben wir schon lange nicht mehr beobachten müssen. Offenbar sprengt insbesondere die Iris-Grafik die niedrige TDP von 15 Watt total. Das ist so nicht im Sinne des Erfinders, dürfte im Hinblick auf die zu erwartende Nutzung aber keine Rolle spielen.

Im Hinblick auf die flache Bauweise hatten wir an den Sound keine großen Erwartungen und sind (in Grenzen) positiv überrascht. Zwar fehlt von echten Bässen jede Spur, und die Wiedergabe fällt durchaus mittenlastig aus, klingt aber halbwegs ausgewogen und natürlich. Bei basslastiger Musik mit vielen Instrumenten hatten wir oft den Eindruck, dass bestimmte Frequenzbereiche über- und andere unterbetont werden. Mit Verzerrungen oder anderen No-Gos wurden wir nicht konfrontiert.

Hier wäre zunächst einmal zu bemängeln, dass sich das Lenovo 710S auch in ausgeschaltetem Zustand und im Standby jeweils noch mehr als 0,3 Watt aus der Wand genehmigt. Im Vergleich mit anderen innerhalb der letzten zwölf Monate getesteten 13-Zoll-Subnotebooks mit überwiegend schwächeren Prozessoren ist die Idle-Ernergieaufnahme insgesamt mittelmäßig und unter Last zu hoch. Das 45-Watt-Netzteil ist bei einem Maximalverbrauch von 43,7 Watt auf Kante genäht.

Von der Akkukapazität her lässt sich das Testgerät (46 Wh) direkt nur mit unserem Acer Aspire (45 Wh) vergleichen, das Asus Zenbook sowie der Laufzeitsieger im Feld in Form des Dell XPS haben 56-Wh-Akkus. Für mobile Office User ist der praxisnahe WLAN-Surf-Test bei mittlerer Helligkeit (Wie wir testen) am interessantesten. Das 710S schafft hier fast genau 7 Stunden, was zwar noch ein Stück weit von echten Akkumonstern aus dem Business-Bereich entfernt ist, die meisten Nutzer aber sicher über den Tag bringen sollte. Unser Acer Aspire schafft hier noch rund eine halbe Stunde mehr, das Zenbook trotz größerem Akku knapp zwei Stunden weniger.

Das kompakte Federgewicht Lenovo IdeaPad 710S-13ISK hat im Test einen tollen Eindruck hinterlassen und offenbart kaum relevante Schwächen. Dazu trägt vor allem das mehr als gelungene Aluminium-Magnesium-Gehäuse bei, das für den Geschmack des Testers einen echten Blickfang darstellt und auch qualitativ voll überzeugt.

Ein weiteres Highlight ist der insgesamt sehr gute Bildschirm. Auch die Tastatur weiß zu überzeugen, die gleithemmende Oberfläche des ansonsten guten Touchpads hingegen weniger. Wer viel Peripherie gleichzeitig anschließen möchte, muss sich im Hinblick auf die sehr übersichtliche Ausstattung mit Ports anderweitig umsehen. Eine Wartungsklappe fehlt, dafür scheint die Bodenplatte einfach zu demontieren zu sein.

Zwar offenbarten sich einige technische Schwächen wie das extreme Throttling im Stresstest oder der leicht sirrende Lüfter, nur fehlt es hier an Relevanz, da das Gerät in der Praxis eben so gut wie nie am Anschlag laufen dürfte. Insgesamt noch besser haben das Dell XPS 13 9350 sowie das Asus Zenbook UX305UA-FC040T abgeschnitten. Insofern gilt unsere Kaufempfehlung nicht nur dem Testgerät, sondern vor allem der kleineren Variante mit dem i5-6200U und 4 GB RAM, denn wo bekommt man derzeit sonst für 850 bzw. 900 Euro mehr?

Lenovo IdeaPad 710S-13ISK - 2016-06-02 02.06.2016 v5.1(old) Sven Kloevekorn