32-bit-Mikrocontroller: ARM ist der Gewinner – immer noch? - Programierbare Logik - Elektroniknet

2023-02-16 15:26:13 By : Ms. Rose Zhao

Ende letzten Jahres war von IC Insights zu lesen, dass der ASP für 32-bit-Controller um 15 Prozent gefallen ist. Semico Research bestätigte den Trend und sieht ARM als alleinigen Gewinner im Mikrocontrollermarkt. Bleibt das so?

Nachdem alle Mikrocontroller-Hersteller von proprietären Architekturen im 32-bit-Bereich auf ARM-Cores gewechselt sind, ist klar, dass ARM nicht verlieren kann, denn egal wie sehr der Markt unter Druck steht, die Royalties fließen immer.

Aber ARM scheint dennoch einen neuen Weg einzuschlagen, nimmt man die Ankündigung vom Xilinx Developer Forum in diesem Jahr als Beispiel. Das Unternehmen hatte auf der Entwicklerkonferenz bekannt gegeben, dass die Cortex-M1- (eine auf FPGAs optimierte Version des Cortex-M0) und M3-Prozessorkerne als Soft-IP für die Integration in die programmierbare Fabric aller Xilinx-Produkte zur Verfügung stehen, und zwar ab sofort ohne Lizenzgebühren und Royalties, zumindest bei geringen Volumina – der Markt verlange danach, so die Begründung. Viele sind sich einig darüber, dass RISC-V hier sicherlich auch eine Motivation darstellt.

Am Mikrocontroller-Markt ist derzeit noch nicht mit einer derartigen Entwicklung zu rechnen, denn noch versuchen die Hersteller den Preisdruck mit anderen Mitteln zu bekämpfen. Für Infineon Technologies scheint es nicht sonderlich schwer zu sein, dem Druck auszuweichen: »Infineon setzt sowohl für Automotive-Anwendungen als auch für sicherheitskritische Industrie-Anwendungen auf die eigene TriCore-Architektur. Hohe Echtzeitfähigkeit, Nutzung von allen relevanten Signalen für Sicherheitsmechanismen, aktive Fehlererkennung und Fehlerumgehung für höchste Robustheit für automatisiert fahrende Autos, höchste Sicherheitsstandards vom Konzept bis zur Fertigung sind Produktmerkmale unserer Aurix-Familie, die von unseren Kunden hochgeschätzt werden«, erklärt Peter Schaefer, Leiter der Business Line Mikrocontroller in der Automotive Division bei Infineon Technologies. Aber Infineon bietet auch ARM-basierte MCUs an. Hierzu erklärt Schäfer: »Für unsere Industrie-MCUs der XMC-Serie setzen wir in bestimmten applikationsspezifischen Lösungen sowie in Security-Anwendungen auf ARM. ARM hat geholfen zu standardisieren; die Frage stellt sich allerdings, ob der inkrementelle Wert von ARM-Core-Modifikationen Prozentpunkte an Royalties pro verkauftem Mikrocontroller in Zukunft rechtfertigt. Hier können sich Ansätze wie RISC-V langfristig durchaus in eine interessante Alternative entwickeln.«

Kristopher Ardis, Executive Director in der Micros, Security and Software Business Unit bei Maxim Integrated, argumentiert in eine ganz andere Richtung. Er ist der Überzeugung: Wenn man das riesige Volumen an Smart-Card-ICs und SIM-Karten-ICs aus den Berechnungen herausnimmt, fällt der Preisdruck deutlich geringer aus. Hinzu komme noch ein anderer Aspekt. Maxim habe die Erfahrung gemacht, dass es Entwickler von Anwendungen gibt, die geringen Stromverbrauch, Security und größere Speicher durchaus zu schätzen wissen. Und dann seien sie auch bereit, das entsprechende Produkt zu kaufen, das ihnen »die längste Nutzungsdauer des Geräts sichert, anstatt die billigste Komponente zu wählen und einen Kompromiss bei ihrem Design einzugehen«, so Ardis weiter. RISC-V halte Maxim durchaus für interessant in bestimmten Anwendungsfällen; Kundennachfrage bestehe noch nicht.

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