Jackery Explorer 1000 Pro im Test: Starke Powerstation jetzt noch besser | TechStage

2023-02-16 15:26:32 By : Mr. flyingtiger king

Die Powerstation Jackery Explorer 1000 Pro ist kaum teurer als ihr Vorgänger, bietet aber sinnvolle Updates. Wir haben das überarbeitete Kraftpaket mit 1000 W und 1002 Wh in der Praxis getestet und zeigen die Vorteile.

Die vor knapp einem Jahr getestete Explorer 1000 (Testbericht) überzeugte in den Tests mit kompakten Abmessungen, hoher Dauerleistung und ordentlicher Kapazität zu einem angemessenen Preis. Nun hat Jackery die Explorer 1000 Pro zu einem kaum höheren Preis veröffentlicht. Diese muss jetzt zeigen, ob sich das Update lohnt.

Dank internem Akku und zahlreichen Anschlussmöglichkeiten inklusive 230-V-Steckdose, erlauben Powerstations die Versorgung von technischen Geräten fernab vom Stromnetz. Durch die hohe Dauerleistung eignen sich die mobilen Stromspeicher nicht nur für Freizeit, sondern auch für Beruf oder zur Notstromversorgung. Das Nachladen der Geräte geschieht wahlweise per Netzteil über 230 Volt, per 12-V-Zigarettenanzünder oder mithilfe eines Solarpanels. So ermöglichen die kleinen Solarkraftwerke eine höchstmögliche Flexibilität und Unabhängigkeit vom Stromnetz.

Dieser Einzeltest gehört zur Themenwelt Powerstation. Die jetzt getestete Explorer 1000 Pro ist eine Mittelklasse-Powerstation und kostet zum Veröffentlichungszeitpunkt knapp 1050 Euro. Das sind gerade einmal 50 Euro Unterschied zur Nicht-Pro-Variante. Wir zeigen, was die Geräte sonst noch unterscheidet.

Die Explorer 1000 Pro ist mit einer Größe von 34 × 26 × 26 cm ähnlich groß wie die vergleichbar ausgestattete Explorer 1000 (33 × 23 × 28 cm), wirkt aber deutlich wuchtiger und erinnert optisch an die große Explorer 2000 Pro (Testbericht). Mit einem Gewicht von 11,5 kg ist die Pro-Variante zudem rund 1,5 kg schwerer. Damit ist dieser Stromspeicher zwar noch mobil, aber zumindest zu groß für Wanderung oder Fahrradtour.

Neben der Powerstation gehören eine Anleitung, eine Zubehörtasche, ein Kaltgerätekabel, ein 12-V-Kabel für den Zigarettenanzünder und zwei Rundsteckeradapter für Solarpanels zum Lieferumfang.

Das orange-graue Kunststoffgehäuse wirkt massiv. Die Verarbeitung ist einwandfrei und hochwertig. Die Explorer 1000 Pro hat nun keinen feststehenden Handgriff mehr, sondern stattdessen einen klappbaren Griff an der Oberseite. Das hat den Vorteil, dass man jetzt Gegenstände auf der Powerstation ablegen kann. Während die Seitenteile, Firmenlogo und Teile der Frontpartie in auffälligem Orange erstrahlen, ist der Rest in zurückhaltendem Anthrazit gehalten. Die weiße Beschriftung der Anschlüsse ist gut lesbar. Was uns gut gefällt, sind die zahlreichen weichen Silikonabdeckungen vor den Anschlussdosen. Diese schützen die Ports, etwa bei der Nutzung im Freien. Warum Jackery zwar die Notlampe, nicht aber die USB-Ports abdeckt, bleibt uns hingegen ein Rätsel.

Sämtliche Stromausgänge, das farbige Status-Display und die verschiedenen Power-Taster sitzen auf der Vorderseite. Auch die bei der Explorer 1000 seitlich angebrachte Notlampe ist jetzt frontseitig installiert. Die Eingänge zum Laden befinden sich auf der Rückseite.

Die Aufteilung der Elemente sieht folgendermaßen aus: Das gut ablesbare Status-Display sitzt mittig im oberen Drittel. Auf der zweifarbigen Anzeige sind alle relevanten Informationen auf einen Blick ablesbar. Neben der Restkapazität in Prozent, der geschätzten Restlaufzeit und den aktiven Ausgängen, werden auch Eingangs- und Ausgangsleistung angezeigt. Das hilft etwa beim optimalen Ausrichten eines angeschlossenen Solarpanels. Oben links befinden sich hinter einer weichen Silikonabdeckung die LED-Lampe samt Ein-Aus-Taster. Auf der rechten Seite sind der Display-Taster und der 12-V-Kfz-Ausgang (10 A) samt Power-Taster angebracht. Unter der Lampe sitzen die vier USB-Ausgänge samt Power-Taster. Neben zwei USB-A-Ports mit je 18 W bietet die Pro-Variante zweimal USB-C mit PD bis zu 100 W. Die beiden Wechselstromausgänge samt Ein-Aus-Taster sind rechts davon platziert.

Die Eingänge zum Laden der Powerstation sind ebenfalls durch Abdeckungen geschützt. Neben dem Netzanschluss zum Laden an 230 V stehen bei der Pro-Version jetzt zwei Rundsteckdosen zum Laden per Gleichstrom zur Verfügung. Auf den bei der Explorer 1000 noch vorhandenen Anderson-Port verzichtet der Hersteller aber. Um mehr als zwei Paneele anzuschließen, gibt es vom Hersteller entsprechende Adapter für die Solarpanels der Solar-Saga-Serie. Ein externes Netzteil wie bei der Explorer 1000 ist nun nicht mehr nötig. Das erklärt auch das Mehrgewicht. Ein Kompromiss, den wir sehr gerne eingehen. Externes Zubehör macht letztlich mehr Arbeit. Außerdem ist das interne Netzteil sehr stark, mehr dazu aber später.

Der Blick auf die technischen Daten erinnert im ersten Moment stark an die Explorer 1000. Abgesehen vom jetzt internen Netzteil, dem geringen Größen- und Gewichtsunterschied sind die Unterschiede erst bei genauem Hinsehen erkennbar.

Los geht es mit dem Display, welches nicht mehr einfarbig daherkommt. Als Akku kommt zwar wieder ein Li-Ion-Akku mit 1002 Wh zum Einsatz. Statt bis zu 500 Ladezyklen soll die Pro-Variante für mindestens 1000 Ladezyklen 80 Prozent ihrer Nennkapazität speichern.

Die USB-C-Ports der Pro-Variante leisten bis zu 100 W statt vormals 18 W und sind damit auch für starke Verbraucher ausreichend ausgestattet. Die Dauerleistung von bis zu 1000 W bei den 230-V-Ausgängen ist hingegen gleichgeblieben. Da eine reine Sinuswelle ausgegeben wird, ist die Powerstation auch für empfindliche Verbraucher geeignet.

Richtig interessant sind dann aber die Unterschiede bei der Leistungsaufnahme. Dauerte das Aufladen der Explorer an der 230-V-Steckdose noch siebeneinhalb Stunden, benötigt das Laden jetzt nur knapp zwei Stunden. Damit ist die Explorer 1000 Pro zwar noch nicht ganz so schnell wie die Ecoflow Delta 2 (Testbericht), Zendure Superbase V6400 (Testbericht), oder Anker Powerhouse 757 (Testbericht), aber eben deutlich fixer als das Vorgängermodell. Auch die maximale Ladeleistung per Solarpanel wurde von Jackery ordentlich nach oben korrigiert. Statt vormals höchstens 163 W erlaubt die Explorer 1000 Pro bis zu 800 W. Mit vier angeschlossenen 200-W-Panels sind so zumindest bei perfektem Wetter ebenso kurze Ladezeiten wie per Netzteil möglich. Mit unter zwei Stunden braucht die Pro-Variante also nur knapp ein Viertel der Zeit der Standard-Explorer. Für eine möglichst autarke Versorgung ist dies ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Die Benutzung der Powerstation ist dank klarer Beschriftung selbsterklärend. Nach dem Einschalten oder dem Einstecken von Netzkabel oder Solarpaneel leuchtet das Display auf und zeigt die Werte für Eingangs- und Ausgangsleistung, die aktuelle Kapazität in Prozent und die errechnete Restlaufzeit bei gleichbleibendem Verbrauch. Auch welche Ausgänge eingeschaltet sind, ist ersichtlich. Nach einigen Minuten schaltet sich der Bildschirm automatisch ab. Wer die Werte abfragen will, drückt einfach auf den Display-Taster. Ob die Ausgänge aktiv sind, zeigt zusätzlich eine kleine LED im jeweiligen Power-Taster.

Nach dem Auspacken entladen wir die Explorer 1000 Pro zunächst vollständig und machen dabei gleich die ersten Leistungstests. Die angeschlossenen Verbraucher, egal ob mit Gleich- oder Wechselstrom, haben alle ordnungsgemäß funktioniert. Das stromhungrige Macbook-Pro zu versorgen, funktioniert ebenso, wie die Versorgung von Werkzeugen und Gartengeräten unter 1000 W. Zwar sind laut Hersteller kurzzeitig auch bis zu 2000 W möglich, das funktioniert aber nur wenige Sekunden. Die knapp über 1000 W Leistungsbedarf unseres Heizlüfters heben die Powerstation hingegen kaltgelassen. Leichte Überschreitungen der Leistungsgrenze sind also auch längerfristig möglich.

Moderate Verbraucher wie das RC-Ladegerät, eine elektrische Kühlbox, unser PC-Arbeitsplatz, der Bohrhammer oder Rasentrimmer, sowie diverse Lampen und Strahler bringen die Explorer 1000 Pro nicht mal ansatzweise an Ihre Grenzen. Auch stärkere Verbraucher wie Säbelsäge, Rasentrimmer oder Toaster konnten wir im Test problemlos versorgen. Beim Wasserkocher mit 1800 W oder unserer Kappsäge mit einem Anlaufstrom von über 3000 W ist der Leistungshunger aber deutlich zu hoch. Hier schaltet die Powerstation sofort die Wechselstromausgänge ab. In den Tests hat das zuverlässig funktioniert.

Was uns bei den Leistungstests völlig überrascht hat, war die erträgliche Lautstärke der internen Lüfter. Beim Laden der kleinen Ecoflow River 2 (Testbericht) etwa, wurden dauerhaft über 620 W von der Explorer 1000 Pro ausgegeben und trotzdem blieb sie angenehm leise. Ja, die Lüfter sind zu hören, dabei aber deutlich leiser als etwa unsere elektronische Kühlbox oder gar die aufgeladene River 2.

Nun geht es ans Aufladen des entleerten Akkus mit dem internen Netzteil. An der Steckdose angeschlossen, nimmt die Explorer 1000 Pro sofort Fahrt auf. Die interne Lüftung ist jetzt zwar lauter als bei der Stromabgabe, allerdings ist die Lautstärke trotzdem niedriger als bei den meisten anderen Powerstations und zudem schaltet sich die Lüftung zwischenzeitlich immer wieder komplett ab. Um daneben sitzend zu arbeiten, ist die Lautstärke dann aber doch etwas zu hoch. Die Ladeleistung ist trotzdem beeindruckend. Nach nur einer Stunde und fünfunddreißig Minuten ist die Explorer 1000 Pro voll aufgeladen. Ein ausgezeichneter Wert und ideal, falls es mal schnell gehen muss.

Das Laden mit einem oder mehreren Solarpanels funktioniert ebenfalls problemlos. Wegen schlechtem Wetter und winterlicher Bedingungen während der Tests konnten wir allerdings nicht mal annähernd 800 W einspeisen und so war die Powerstation auch nach gut fünf Stunden noch nicht ganz voll. Aus den Erfahrungen mit der Explorer 2000 Pro (Testbericht), wissen wir aber, dass die unter zwei Stunden Ladedauer bei gutem Sommerwetter realistisch sind.

Bei unseren Langzeittests prüfen wir, wie viel Strom wir den Powerstations in der Praxis tatsächlich entlocken können. In der Praxis zeigen sich bei den Tests deutliche Unterschiede zur Nennkapazität. Hier kommt es allerdings ganz auf die Art der angeschlossenen Verbraucher an, was etwa am Verlust des internen Wandlers liegt. Am größten ist in unserem Test die Ausbeute bei Nutzung eines Gartenwerkzeugs mit knapp 900 W Leistungsaufnahme. Hier flossen satte 932 Wh, was hinsichtlich der Nennkapazität einer Ausbeute von rund 93 Prozent entspricht. Ein überdurchschnittlich guter Wert. Beim Anschluss von PC-Arbeitsplatz und einiger kleinerer Verbraucher (in Summe 180 bis 220 W), ist die Ausbeute dann schon geringer. Die entnommenen rund 852 Wh, entsprechen noch immerhin 85 Prozent der Nennkapazität. Bei Nutzung der 230-V-Dose und eines schwachen Verbrauchers mit unter 20 W waren die Verluste am höchsten, hier konnten wir lediglich unter 800 Wh entnehmen, was einer nutzbaren Kapazität von 78 bis 79 Prozent entspricht. Unseren PC-Arbeitsplatz mit Macbook-Pro, zwei 24-Zoll-Monitoren, Drucker und Telefon (etwa 120 W) versorgt die Explorer 1000 Pro über einen ganzen Arbeitstag. Die gemessenen Werte decken sich mit den Erfahrungen aus vorhergegangenen Tests und der Herstellerangabe von einer zu durchschnittlich 85 Prozent nutzbarer Kapazität.

Wichtig für etwa Camper: Gleichzeitiges Laden und Entladen funktioniert mit der Explorer 1000 Pro. Das ist zwar bei vielen Geräten der Fall, aber nicht bei allen.

Mit einem Marktpreis von 1050 Euro ist die Pro-Variante zum Testzeitpunkt nur etwa 50 Euro teurer als die alte Explorer 1000. Der Aufpreis zur Standardversion lohnt sich! Auch das Preis-Leistungsverhältnis kann sich sehen lassen. Die Jackery Explorer 1000 Pro gehört aus unserer Sicht zu den besten Powerstations in diesem Preissegment.

Schon die Jackery Explorer 1000 (Testbericht) hatte uns richtig gut gefallen, sich durch das gute Verhältnis aus Größe und Leistung zu einem unserer persönlichen Lieblingsmodelle gemausert. Die Explorer 1000 Pro setzt hier noch eins drauf und ist dementsprechend einen Tick besser und eine empfehlenswerte Powerstation, für alle jene, die ein gut ausgestattetes Modell für den Alltag suchen.

Das gelungene Gesamtpaket aus verbessertem Gehäuse mit flacher Oberseite, internem Netzteil, hoher Leistung, ordentlicher Kapazität und kurzer Ladedauer machen die Explorer 1000 Pro zu einer der besten Powerstations im Preisbereich um die 1000 Euro. Zwar gefällt auch die Nicht-Pro-Variante, wegen des geringen Aufpreises von nur etwa 50 Euro würden wir aber unbedingt zur Explorer 1000 Pro raten.

Die einzigen Kritikpunkte sind die nicht abgedeckten USB-Ports und die Tatsache, dass leider keine LiFePO4-Akkus mit noch deutlich mehr Ladezyklen eingebaut wurden. Wer nicht plant, die Powerstation täglich zu nutzen, kann das aber verschmerzen. Und die Abdeckungen für USB-Ports gibt es alternativ auch zum Nachkaufen.

Wer noch mehr Leistung benötigt, sollte einen Blick auf unsere TOP 10: Solargeneratoren – die besten Powerstations mit Photovoltaik oder auf die Zendure Superbase V (Testbericht) werfen. Günstigere Modelle zeigen wir in der Bestenliste Powerstations bis 500 Euro. Weitere Einzeltests, Ratgeber und die TOP 10 der besten LiFePO4-Powerstations zeigen wir in unserer Themenwelt zu mobilen Solargeneratoren.

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